Schwartzenhof (Riga)

       

Schwartzenhof, das früher Hagenshof hieß und an der Dünamündschen Straße/Daugavgrivas iela 19/21 in Riga liegt, kam durch die Heirat von des späteren Wortführenden Bürgermeisters von Riga Adam Heinrich Schwartz (1740-1800) mit Johanna Sophia Schwartz, geborene Berens (1750-1806), im Jahre 1768 in den Besitz der Familie Schwartz. Nach dem Tode seiner Schwiegermutter erwarb Adam Heinrich Schwartz Hagenshof am 3. September 1792 für 13.010 Albertstaler, die auf den Erbanteil seiner Frau verrechnet wurden. Vorerst sollte es aber seinen Namen Hagenshof behalten und wurde innerhalb der Familie Schwartz weitervererben.

   

Schließlich ging Schwartzenhof mittels Erbteilungsvertrag vom 16. Juni 1873 "samt allen dazu gehörigen Gebäuden, Krügen, Feldern, Wiesen, Waldungen, Grundzinsen und sonstigen Appertinentien sowie dem gesamten Gutsinventar in seinen richtigen Scheidungen und Grenzen, mit allen Rechten und Berechtigungen, wie dasselbe bisher besessen und benutzt worden oder doch hätte besessen und benutzt werden können, frei von allen öffentlichen und privaten Schulden und Verhaftungen" in den alleinigen ausschließlichen Besitz und das Eigentum von Dr. Johann Christoph Schwartz (1846-1915), Urenkel des erwähnten Adam Heinrich Schwartz (1740-1800), über. Schwartzenhof sollte dann Anfang des 20. Jahrhunderts, nachdem Dr. Johann Christoph Schwartz Ende Februar 1890 mit seiner Familie aus Riga nach Berlin ausgewandert war, verkauft werden.

     

Nach dem 2. Weltkrieg wurde Schwartzenhof bis in die 1970er Jahre von der Roten Armee genutzt. Danach stand Schwartzenhof leer und beherbergte von 1997 bis 2012 die Zentrale Werkstätte der Direktion der Lettischen Archive für Mikrofotokopie und Dokumentenrestauration. Im Jahre 2012 wurde der Pachtvertrag neu ausgeschrieben und für zehn Jahre mit der SIA (GmbH) Kugis .

Weitere Informationen zu Schwartzenhof:
- Buchholtz, Geschichte der Rigaschen Familie Schwartz, S. 404-428 und 458-460
- Ambermarks Landmarks of Latvia
- Lettische Schlösser- und Gutshäuservereinigung (auf Lettisch)
- Ausstellungskatalog "Zasulauks un genskalns", S. 10-11 (auf Lettisch)
- Innenansicht vor und Außenansicht während Renovierung 1980-1997, Foto in Valsts Arh
ivi   Latvija, Latvia State Archives (S. 57 und 59)
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Juris Smalinskis: Pardaugavas muižu musdienu redzejumi (2. Teil), Vides Vestis Nr. 5/6 (110) 2008
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Plaudis, Arvids: Celvedis pa teiksmu pilim, Riga 2004, S. 164-167
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Žukova, Zinta: Dzires Melnas muižas rija, Pilsetvide ar spokien (Par Švarcmuižu Riga),
  Jauna Avize 27. April 1998, S. 6 (Gespenstergeschichte über Schwartzenhof, auf Lettisch)
- Artikel zu Schwartzenhof und anderen Höfen aus Anlaß Riga als Kulturhauptstadt 2014 (auf Lettisch)